2011 Die Gesundheitsfarm

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Aufführung aus : 19. January 2013

Description

Die Gesundheitsfarm

Eine Farce von Richard Harris und Leslie Darbon

Eddie Manchips “Sonnige Gesundheitsfarm” hat ihre besten Tage hinter sich. Vom ehemals zahlreichen Personal hält lediglich noch die tollpatschige Minnie ihren abgebrannten Herrn die Treue. Gemeinsam rüsten sie sich nun für den Besuch von Mrs. Nancy Miller. Nancy ist reich verheiratet und hierin wittert Eddie die letzte Change, seiner Gesundheitsfarm zur dringend erforderlichen Finanzspriitze zu verhelfen. Sein verheirateter Bruder Brain, der Nancy jetzt auf die Farm begleitet, hat diesen Besuch nicht nur uneigennützig arrangiert, sonder verspricht sich das von Nancy Miller erforderliche Kapital die Rettung seiner in die Gesundheitsfarm investierten Zuschüsse. Die Rechnung der beiden Brüder scheint jedoch nicht aufzugehen. Nicht nur, dass Nancy so ihre eigenen Vorstellungen von einer Gesundheitsfarm hat, es tauchen auch immer wieder neue Leute auf der Farm auf, so dass das geschmiedete Komplott mehr als einmal gefährdet wird.

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein köstlicher Klamauk

Von Anja Musick, 17.10.11, 15:05h

Seit Jahren garantieren die Mitglieder des Theatervereins „Thalia“ aus Sindorf gute Unterhaltung. Auch in der Aufführung der Komödie „Die Gesundheitsfarm“ begeistert das Ensemble sein Publikum mit Wortwitz und Pointen.

 

 

 

 

 

Am Modell hat Minnie (Petra Schild) massieren geübt. Ob sie auch die echten Kunden behandeln kann? Eddie (Hans-Josef Pütz) ist sich da nicht so sicher. (Bild: Musick)

KERPEN-SINDORF - Wer Karten für eine Vorstellung des Theatervereins “Thalia” hat, der weiß, dass der Abend gerettet ist. Und weil das so ist, so sind auch in diesem Jahr wieder alle Aufführungen ausverkauft. So lehnt sich der Zuschauer schon vor Beginn des neuen Stückes „Die Gesundheitsfarm“ entspannt zurück und harrt der heiteren Dinge, die auch prompt kommen. In der Aula des Schulzentrums zwischen Horrem und Sindorf feuern die „Thalianer“ wieder ein aus Wortwitz und Pointen bestehendes Feuerwerk ab, das das Publikum zu wahren Begeisterungsstürmen hinreißt. Schon vor 26 Jahren wurde die Farce aus der Feder von Richard Harris und Leslie Darbon von den Sindorfer Laiendarstellern aufgeführt. Und die Geschichte hat alle Zutaten, die eine gut funktionierende Komödie haben muss. Diese Rolle übernimmt Hans-Josef Pütz. Als Eddie Manchip leitet er eine „Gesundheitsgibt es den Helden, der zwar ziemlich rasant ins Schlamassel gerät, mit Charme und Schlagfertigkeit aber über den Dingen steht. farm“, die vor dem Bankrott steht. Seine Rettungsversuche nehmen abenteuerliche Züge an.

Und dann gibt es noch die „naive Schöne“: Hannah Knepper hüpft als Nancy McMiller unbedarft und ahnungslos über die Bühne. Die junge Dame soll wegen ihres Geldes als potenzielle Finanzretterin bei Laune gehalten werden. Dass sie im Glauben ist, bei der Einrichtung handele es sich um eine „Sonnenfarm“, die Refugium für Nudisten ist, macht die Sache besonders reizvoll. Sascha Bücher ist Brian Manchip, der Bruder des Inhabers, und soll die junge Frau in ihrem Glauben bestärken. Nackt und verschämt, ein spießiges Ölgemälde vor seine Blöße haltend, stolpert er über die Bühne in jedes Fettnäpfchen hinein – ein köstlicher Klamauk, den die Menschen mit haltlosem Gekicher honorieren. Herrlich spielt auch Susanne Büchner die Ehefrau des Bruders, die anreist, um nach dem Rechten zu sehen, nach unkontrolliertem Alkoholgenuss nur noch dem Geschehen hinterher taumelt und dabei die Wörter herrlich verdreht.

Was wäre eine Verwechslungskomödie ohne die „Narren am Rand“? Nicht genug zu loben ist dabei die Leistung von Petra Schild, die als einzig verbliebene Hausangestellte Minnie den Pointen mit ulkiger Mimik und Mut zur Hässlichkeit den Boden bereitet. Ähnlich bekloppt wie der legendäre John Alexander als Teddy in der Komödie „Arsen und Spitzenhäubchen“ brilliert Hans-Peter Sieger in der Rolle des Maxie Maudlin. Als verrückter Verwandlungskünstler tritt er in unterschiedlichen Verkleidungen in Erscheinungen, um zu helfen, die Haut des Protagonisten zu retten. Das Mitwirken von Andrea Pütz als Mrs. Court-Bending, Klaus Balsmann als Jacky, der Schlächter („..mach es besser, Schlächter.“), Uschi Knepper als Constabler sowie Bastian und Lukas Pütz in wechselnder Besetzung als Angus McMiller machen letztlich die Rollenmischung perfekt.

 

 

Unglaubwürdig von A bis Z

Theaterverin Tahlia zeigt eine Neurauflage des Stückes „Gesundheitsfarm“

Von MELANIE NICLOAI

 

 

 

 

 

 

 

 

Kerpen-Horrem. Ein kurzweiliges Stück mit garantierten Lachern präsentierten die Schauspieler des Theatervereins Thalia am Samstag im Schulzentrum Horrem-Sindorf. Die „Gesundheitsfarm“ eine typische Farce – blöder gehe es nicht, sagte Hans-Josef Pütz, der auch Regie führte. „Es ist unglaubwürdig von Anfang bis Ende“, meinte er.

In der Rolle des Eddi Manchip versucht Pütz im Stück von Richard Harris und Leslie Darbon, seine Gesundheitsfarm durch eine Renovierung vor dem Bankrott zu retten. Sein Bruder Brain (Sascha Bücher), der ebenfalls in die Farm investiert hat, soll helfen. Dafür muss er nur die reiche Nancy McMiller (Hanna Knepper) beeindrucken, die er auf die Gesundheitsfarm begleitet und hoffentlich Geld investieren wird. Dumm nur, dass sowohl Nancy als auch Brian verheiratet sind. Als Brians Frau Joan (Susanne Büchner) auftaucht, nimmt das Verwechslungs-und Vertuschungsspiel seinen Lauf. Dass die tollpatschige Minnie (Petra Schild), die ihrem Chef als einzige Mitarbeiterin der Gesundheitsfarm treu geblieben ist, sämtliche weibliche Besucherinnen verwechselt, hilft Eddi Manchip auch nicht weiter.

Die zehn Darsteller überzeugten mit grandioser Schauspielkunst. Eine Verwechslung führt im Stück zur nächsten – ein Missverständnis jagt das andere. Und durch verschiedenste Verwicklungen kommt es, dass Brain zur Erheiterung der Zuschauer plötzlich nackt oder in den Klamotten der Putzfrau Minnie auf der Bühne herum stolziert und dass die reiche Nancy glaubt, sie sei in einem Paradies für Nudisten gelandet.

Besonders die irrwitzigen Dialoge, mit denen sich die Darsteller immer weiter in Missverständnisse verstricken, verzückten die Besucher.

Fürs Fettnäpfen geboren. So will sich Eddi Manchip zum Beispiel mit den Worten „Ich nehme mir das Luder mal vor“, der kaputten Heizung der Gesundheitsfarm annehmen. Als dann Joan Manchip kommt und ihn sprechen will, meint Minnie, scheinbar für Fettnäpfchen geboren, nur: „Der nimmt sich gerade das Luder im Keller vor“. Sexuelle Anspielungen, absurde Ereignisse und humorvolle Dialoge machten die Premiere zu einem Erfolg.

Bei der Regie hatte Pütz allerdings weniger Arbeit als sonst. Denn 1985 führte der Theaterverein Thalia das Stück schon einmal auf. Damals gab es sechs statt der geplanten drei Vorstellungen. Heute müssen die Schauspieler das Stück ganze 17-mal präsentieren, um allen Wünschen gerecht zu werden. „Alle Veranstaltungen sind ausverkauft“, freute sich Pütz. Seine Vermutung „Es war damals schon ein Knaller, es wird auch heute ein Knaller“, hat sich schon mit der Premiere bewahrheitet.