2013 Das andalusische Mirakel

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Aufführung aus : 14. October 2013

Description

“Das andalusische Mirakel”

von Lars Albaum und Dietmar Jacobs

Hubertus Heppelmann reicht’s. Nur weil er den silbernen Hochzeitstag vergessen hat, macht ihm seine Frau die Szene seines Lebens. Der stocksteife Grantler und Nörgelkopf will umgehend die Scheidung und reist dafür sogar seinem Anwalt hinterher, der in Spanien Urlaub macht. Dummerweise hat er eine Panne und muss sich in das letzte freie Zimmer eines winzigen Hotels in dem kleinen Ort San Miguel einmieten. Obwohl … so frei ist das Zimmer nicht.
Der listige, spanische Zimmerkellner Juan vergibt den Raum zeitgleich an die Studentin Nelli – ein fröhliches, frisch verliebtes Mädchen mit einem gehörigen Plappermaul. Und so müssen sich der misstrauische und immer schlecht gelaunte Pessimist und die aufgedrehte, lebenslustige Studentin wohl oder übel das Hotelzimmer teilen. Zwei grundverschiedene Menschen lassen die Fetzen fliegen. Der Streit eskaliert schließlich darin, dass die beiden mit den Köpfen aneinander stoßen und durch ein Wunder die Körper tauschen. Hubertus’ Seele steckt im Körper des Mädchens und Nellis Seele im Körper von Hubertus. Und los geht das rasante Wechselspiel, das für einige Turbulenzen sorgt und sich noch steigert, als Hubertus` Frau und Nellis Freund auch in dem kleinen Ort auftauchen. Spätestens jetzt ist Juan mit seinem Organisationstalent überfordert. Das gepflegte Chaos nimmt seinen Lauf…..Ein schnelles, intelligentes und urkomisches Theaterstück aus der Feder des Autorenteams Lars Albaum und Dietmar Jacobs. Ein Pointenfeuerwerk !

 

Thump KStA

 

THEATER Kalauer am laufenden Band

ERSTELLT 13.10.2013

KStA

 

 

Hubertus Heppelmann (Hans-Josef Pütz, M.) ist ein Miesepeter.  Foto: Anja Musick

Kerpen-Sindorf.

Ort der Handlung: Ein heruntergekommenes Zimmer des kleinen Hotels „Paradiso San Miguel“ in Spanien. Die Mitwirkenden: Hans-Josef Pütz (Hubertus Heppelmann), Klaus Balsmann (Juan, Hotelbesitzer), Petra Schild (Nelli), Susanne Büchner (Edelgard Heppelmann), Sascha Büchner (Benny). Der Veranstalter: der Sindorfer Theaterverein „Thalia“. Das Urteil: Die überaus witzige Boulevard-Komödie „Das andalusische Mirakel“ bringt das Publikum in der voll besetzten Aula des Schulzentrums zwischen Horrem und Sindorf zum Toben.

Das wundert wirklich niemanden. Denn daran, dass die Mitglieder des über 90 Jahre alten Theatervereins seit vielen Jahren ein treffsicheres Händchen bei der Auswahl ihrer Stücke beweisen, haben sich die Fans der Laiendarsteller bereits gewöhnt. Trotzdem sind die Stammzuschauer immer wieder begeistert, mit wie viel Spielfreude, Talent und Esprit die Laiendarsteller auf der Bühne wirken. Diesmal geht es sogar interaktiv zu. So bereitet vor Beginn des Stücks Hans-Josef Pütz, der auch Regie führt, die Zuschauer auf ihren Einsatz vor.

Witzige Verwechslungskomödie

Immer, wenn das Fenster in der Kulisse aufgemacht wird, sollen die Zuschauer für die „spanische Atmosphäre“ sorgen. Ein Teil des Publikums muss wie Grillen zirpen, ein paar Damen in den ersten Reihen sollen mit Kastagnetten klappern und der Rest brüllt: „Olé!“ Ein Zuschauer wird ausgesucht, der Antonio, den Automechaniker, spielen soll. Auf Geheiß von Pütz hat der aus den Reihen des Publikums zu sagen: „No, no Senior. Kein Riemenkeil da.“ Dass die Wahl wohl nicht ganz zufällig auf den im Reden geübten, langjährigen Kommunalpolitiker Harald Stutzenberger fällt, macht die Sache nur noch amüsanter. Da hat Pütz das Publikum schon so angestachelt und aufgekratzt, dass eigentlich nichts mehr schief gehen kann.

Pütz gibt den Miesepeter Heppelmann, der sich von seiner Frau getrennt hat und nun auf dem Weg zu seinem Anwalt in einem spanischen Hotel strandet. Der Keilriemen des Wagens ist nämlich defekt. Die ewig Siesta haltenden Spanier treiben ihn in den Wahnsinn. Dann muss er sich das Zimmer auch noch mit einer naiv plappernden jungen Studentin teilen, die von Petra Schild ganz hinreißend dargestellt wird. Pütz pfeffert Pointen und Kalauer am laufenden Band ins Publikum, das mit nicht enden wollenden Lachsalven reagiert. Die immense Freude darüber flackert immer wieder in den Augen des erfahrenen Laiendarstellers auf, so dass ihm der finstere Blick des Zynikers manchmal nicht gelingen will.

„Hatten Sie denn gar kein Stofftier als Kind?“, will Nelli etwa wissen, als Herr Heppelmann genervt auf ihren „Pupsi-Schnuffi“ reagiert. „Ich brauche kein Stofftier, das mir seine Milben in den Nacken atmet“, brüllt der zurück und regt sich über die SMS-Schreiberei der jungen Leute auf. „Wenn es zu Goethes Zeiten Handys gegeben hätte, wäre der Werther ja kurz geworden: Lotte getroffen, bagger, bagger, sabber, sabber. Tschüssikofski.“

Der Wirt erzählt vom Mirakel, das vor hundert Jahren passierte, als ein Schwein und ein Rind die Körper tauschten. Bumms! Da krachen Nelli und Heppelmann mit den Köpfen zusammen. Die Körper sind getauscht. Heppelmanns Ehefrau und Nellis Freund tauchen auf. Und die überaus witzige Verwechslungskomödie nimmt ihren Lauf. Wegen der stetig wachsenden Nachfrage gibt es übrigens 17 Aufführungen. Wer wissen will, ob es noch Karten gibt, kann sich im Internet oder unter ☎ 02273/52304 informieren.

 

 

 

Kölner Rundschau

 

“Thalia” – Premiere

Publikum als andalusisches Dorf

Erstellt 14.10.2013

Rundschau

 
 
 
 
 
 
Mit der Komödie „Das andalusische Mirakel“ begeisterte der Thalia-Theaterverein um Regisseur und Hauptdarsteller Hans-Josef Pütz das Publikum in der ausverkauften Aula. (Foto: Fratz) 
 
Im andalusischen San Miguel ist kein Bett mehr frei. Ein Missverständnis sorgt dafür, dass ein Mann mit Autopanne und eine junge Animateurin dasselbe Zimmer bekommen, sich lange über Geschlechterrollen streiten. Von Dietmar Fratz

Im andalusischen San Miguel ist kein Bett mehr frei. Ein Missverständnis sorgt dafür, dass ein Mann mit Autopanne und eine junge Animateurin dasselbe Zimmer bekommen, sich lange über Geschlechterrollen streiten und schließlich durch einen gewitterbegleiteten Zusammenstoß der Köpfe die Körper tauschen. Der Kniff ist nicht ganz neu, die Boulevard-Komödie „Das andalusische Mirakel“ durch liebevolle Details und vor allem spritzigen Wortwitz aber erfrischend originell.

Ein Sechs-Personen-Stück hatten sich die fünf Schauspieler des Sindorfer Theatervereins „Thalia“ ausgesucht, ein halbes Jahr intensiv geprobt und jetzt als Premiere in der Aula des Schulzentrums Horrem-Sindorf präsentiert. Da radebrecht sich der Hotelier Juan (Klaus Balsmann) köstlich mit Wortverdrehungen durch das Stück. Petra Schild als Animateurin Nelli schwärmt von ihrem Freund Benny (Sascha Bücher), und Hans-Josef Pütz, gleichzeitig Regisseur, lamentierender Hauptdarsteller und Moderator, gibt den gebeutelten und entnervten Ehemann auf der Reise zu seinem Scheidungsanwalt.

Zuerst muss jedoch das Publikum instruiert werden. Beim Öffnen eines Fensters – die komplette Deko hat wie üblich Möbel Hausmann zur Verfügung gestellt – müssen die knapp 300 Zuschauer beim interaktiven Theater eine andalusische Dorfplatzszene spielen mit „zip-zip-zip“-Grillen, Kastagnetten und schmackigem „Olé“. Und auch bei der Suche nach dem sechsten Schauspieler wurde Pütz im Publikum fündig. Der arbeitsscheue Automechaniker Antonio hat nur einen Satz: „No, no, Amigo, kein Riemenkeil da“. Den aber alle Nase lang. Per Zufall fiel die Rolle (Pütz: „Wer hat einen Waschbrettbauch?“) an „Jecke-Schupos“-Präsident Harald Stutzenberger, der seinen Part souverän meisterte.

Die üblichen Rhetoriken des Geschlechterkampfs finden immer wieder ihre Lacher. „Frauen leben, um sich zu erinnern, Männer, um zu vergessen“: In der pointierten Darstellung von Pütz als Klodeckelfabrikant Heppelmann kommt sogar solches Klischee noch prima an. Brillant im hochpräsenten Spiel ist sein gelegentliches wendiges Heraustreten aus der Rolle. Als er „Nelli“ vorrechnet, dass einem Mann nach Abzug seiner Tätigkeiten von Job bis Bierholen noch zwei Stunden Lebenszeit verbleiben, wendet er sich ironisch-selbstkritisch ans Publikum: „Und was mache ich damit? In Sindorf für Sie Theater spielen“. Lacher und Applaus garantiert.

Absurd wird es, als Frau Heppelmann (Susanne Büchner) und Benny auftauchen und sich über ihre verwandelten Lebenspartner wundern.

Am Schluss gibt es in der andalusischen Bruchbude (Heppelmann zu Nelli: „Sie hören keine Stimmen, das sind die Silberfische, die sich im Bad unterhalten.“) natürlich ein Happy End. Wie das geht, können die Zuschauer in weiteren 16 Aufführungen erleben. Die meisten sind jedoch bereits ausverkauft. Allein für Samstag, 2. November, gibt es noch mehrere Karten, ansonsten nur noch vereinzelte Plätze.

 

 

 

Für das spanische Flaire sorgen die Zuschauer

Sonntagspost

 

 

 

 

 
 
 
Nicht nur die witzigen  Pointen, sondern auch die schauspielerische Leistung begeisterte das Publikum beim Theaterstück “Das andalusische Mirakel”.

Der Theaterverein Thali aus Sindorf sorgt mit seinem neuen Stück “Das andalusische Mirkakel” in der ausverkauften Aula des Schulzentrums Horrem-Sindorf für Lachsalven.

Kerpen-Sindorf (ps). Alles beginnt mit dem Riss des Keilriemens, den das Auto von Hubertus Heppelmann auf dem Weg nach Spanien ereilt. Der von Hans-Josef Pütz gespielte Heppelmann muss aufgrund der Panne ein Zimmer in dem heruntergekommenen Hotel “Paradiso San Miguel” beziehen. ER ist eigentlich zu seinem Anwalt unterwegs, weil er sich von seiner Frau scheiden lassen will. Dann eröffnet Hans-Josef Pütz dem Publikum, dass es interaktiv an dem Stück teilnehmen soll.

Mit Lauten wie “Zip, Zip, Zip”, das Grillenzirpen imitieren soll, einem lauthals gerufenen “Ole” sowie Geklapperer mit Kstagnetten sorgte somit das Publikum für die spanische Atmosphäre. Auch die Rolle des Automechanikers Antonio wurde von einem Besucher übernommen. Mit dem Eintreffen der jungen Stundentin Nelli, mit der sich der griesgrämige Heppelmann dass das Zimmer teilen muss, geht es dem Publikum an die Lachmuskeln.

Die Dialoge, das Wechselspiel und die unerwarteten Wendungen sprühen nur so vor Witz. Nelli und Hubertus erzählen sich gegenseitig etwas aus ihrem Leben. Nelli will zum Beispiel Tänzerin werden und liebt Flamenco. Für Heppelmannist Flamenco aber wie Schuplatteln nach 30 Tassen Kaffe. Dann kommt im wahrsten Sinne desWortes der große Knall, die beiden tauschen die Körper und die Verwechslung nimmt ihren Lauf, denn Nellis Freund und Hubertus Ehefrau erscheinen im Hotel. Für Hotelier Juan ist schnell klar, das der Körpertausch dasselbe Wunder ist, wie bei einem Schwein das muhte.

Die Schauspieler  haben für die von Lars Albaum und Dietmar Jacobs geschriebene Komödie ein halbes Jahr geprobt, blühten förmlich in ihren Rollen auf und überzeugten das Publikum mit ihrem Auftritt.

Hans-Josef Pütz freut sich vor allem darüber, dass sie mit ihren Stücken mittlerweile auch ein jüngeres Publikum ansprechen. “Wir haben immer mehr Zuschauer im Alter von 18 bis 25 Jahren.” Da die Theaterbesucher mittlerweile auch aus Düsseldorf, Euskirchen oder Köln anreisen, um sich die Stücke anzusehen, ist die Nachfrage nach Karten so groß, dass es 17 Aufführungen gibt. Informationen zu Terminen und Eintrittskarten gibt es auf www.thalia-sindorf.de oder unter (02273) 52304.

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