2008 Im Ferienparadies

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Aufführung aus : 27. November 2013

Description

Im Ferienparadies
Eine Komödie von Michael Pertwee und John Chapman (deutsch von René Heinersdorf und Terence French)

Eve und Leslie treffen im portugiesischen Urlaubsdomizil L’Aranjina ein; sie freuen sich auf eine heiße Woche fern von Ehemann und Chef. Die über „Rent-de-Luxe“ gebuchte Villa erweist sich zunächst auch als wahres Ferienparadies. Und so sehen die Beiden erst einmal großzügig über die Tatsache hinweg, dass der trinkfeste Commander Chittenden so gar nicht ihren Vorstellungen von einem aufmerksamen Verwalter und Hausmeister entspricht. Als jedoch ein weiteres Paar Ansprüche auf die Ferienvilla erhebt und zudem noch unerwartete weitere Besucher auftauchen, wird aus dem idyllischen „Ferienparadies“ ein wahrer Hexenkessel.

 

 

von l.n.r.: Ernie (Hans-Peter Sieger), Comander Chittenden (Klaus Balsmann), Celia (Susanne Büchner), Henry ( Hans-Josef Pütz), Mary (Ingrid Minke), Catherine (Andrea Pütz), Eve (Uschi Knepper), Leslie (Sascha Bücher)

 

 

Chaotische Beziehungskisten in Portugal

Von THOMAS SCHUBERT, 13.10.08

“Im Ferienparadies” – Theaterverein Thalia bescherte erneut einen vergnüglichen Abend

 

 

 

Commander Chittenden setzte alles daran, zwei in derselben Hotelsuite untergebrachte Pärchen in den Wahnsinn zu treiben. (Foto: Schubert)

 

KERPEN-SINDORF. Es hätte alles so schön sein können: Das Hotelzimmer war gebucht, der allzu arbeitsame Ehemann ruhig gestellt, und ihren Geliebten Leslie (Sascha Bücher) hat Eve (Uschi Knepper) in ein freches Hawaiihemd gesteckt. Just im portugiesischen L’ Aranjina angekommen, scheint den vorgeblichen Flitterwöchnern auf Abwegen beim ausgiebigen Probeliegen im „Himmelbett“ zunächst nichts mehr im Wege zu stehen – doch dann macht das Paar die Bekanntschaft von Commander Chittenden (Klaus Balsmann.) Schnell stellt sich heraus, dass der zur Trunkenheit neigende Hotelverwalter wohl nicht mit dem hellsten Kopf gesegnet ist und zu chronischen Verwechslungen seiner Gäste neigt. Aber dass er die Eheleute Charlesworth und Miller nicht auseinander zu halten vermag, kann womöglich nicht zuletzt daran liegen, dass er beiden Paare zur selben Zeit dieselbe Suite zugewiesen hat.Zu ihrem größten Vergnügen erlebten die Besucherinnen und Besucher Gäste bei der Premiere der „Thalia“-Komödie „Im Ferienparadies“, wie durch diese prekäre Situation eine obsurdes Chaos entstand. Lachsalven ernteten vor allem die Versuche von Celia (Susanne Büchner)und Henry (Hans-Josef Pütz), die Ausrichtung des Sofas mit Blick aufs Meer durchzusetzen, wohingegen Eve und Leslie nach der Drehung des Möbels in Richtung Publikum trachteten. Eine besondere Komik war dabei dem beidseitig entstandenen Missverständnis geschuldet, beim jeweils anderen Paar handle es sich um den portugiesisch sprechenden Zimmerservice. Commander Chittenden, der zumeist volltrunken über die Bühne des Schulzentrums Horrem / Sindorf taumelte, konnte die Wogen eigentlich nur immer mehr aufwühlen, statt sie zu glätten. „Chitto“ brillierte ein ums andere Mal, indem er mit seinem Hintern die Couch verfehlte und Eves misstrauischen Ehemann am Telefon unabsichtlich in höchste Alarmbereitschaft versetzte.

Der Regisseur ist ein Garant für den Erfolg.

Den Zuschauern konnte es nur Recht sein. Denn über eines konnten sie sich bei der Regie von Hans-Josef Pütz sicher sein: Je mehr sich die Situation zuspitzt, desto mehr gibt es zu lachen. lles in allem feierten die Mitglieder des Theatervereins Thalia mit der Komödie von Michael Pertwee und John Chapman (deutsch von René Heinersdorf und Terence French) eine höchst unterhaltsame Premiere – etwas, dass die Zuschauer von den Sindorfer Laienschauspielern jedoch seit Jahren gewohnt sind. nd so sind denn auch, wie eigentlich immer, die weiteren anstehenden 15 Aufführungen der Komödie bereits komplett ausverkauft.

 

 

Darsteller von “Thalia” in gewohnter Bestform

Lebhafte Dialoge, Komik und Geflunker “Im Ferienparadies” – Mit Boulevardstück gelungene Premiere gefeiert

 

Der verheiratete Henry (Hans-Josef Pütz) erklärt seine Geliebte Mary (Ingrid Minke,l.) kurzerhand zum Dienstmädchen, damit Schwiegermutter Celia (Susanne Büchner) keinen Verdacht schöpft.

 

Commander Chittenden (Klaus Balsmann, 3.v.l.) kommt mit den Namen der Gäste in dem Feriendomizil immer wieder durcheinander.

 

 

 

KERPEN-SINDORF. ( rei 15.10.2008 ) “Ich kann bald nicht mehr lachen”. Diesen Ausruf hörte man zuhauf aus dem Zuschauerraum, während die Schauspieler des Theatervereins Thalia Sindorf bei der Premierenvorstellung von “Im Ferienparadies” glänzten.

 

Die turbulente, lockere und überaus witzige Boulevardkomödie aus der Feder des Autorenteams Michael Pertwee und John Chapman bietet Unterhaltung am laufenden Bank. Denn im portugiesischen Urlaubsdomizil L’Aranjina treffen mehrere verstrickte Beziehungen und aussergewöhnliche Persönlichkeiten zusammen. Der trinkfeste Verwalter Comander Chittenden (Klaus Balsmann) lässt die Ferienvilla versehentlich doppelt belegen. Eve (Uschi Knepper) und Leslie (Sascha Bücher) fühlen sich in ihrer Ferienplanung durch die anderen Gäste Henry (Hans-Josef Pütz) und Mary (Ingrid Minke) gestört.

Zunächst kämpfen beide Parteien um das Recht an der Villa. Doch als unerwartet weitere Besucher eintreffen, beginnt ein verwirrendes Versteckspiel, bei dem bald nichts mehr ist wie es scheint. Da sehen die Gäste grosszügig über die Tatsache hinweg, dass selbst in der Ferienvilla fast alles nur Fassade ist. Im Picknickkorb lagern Desinfektionsmittel und der Schrank dient als Unterbringung für heruntergefallene Bilder und Gardinen sowie für Sprungfedern vom Himmelbett. Als auch noch die Schranktür den Geist aufgibt, muss das Publikum ran. Ein ahnungsloser Zuschauer wird aufgefordert, seine handwerklichen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen.

Ständig ist die Begeisterung des Ensembles am Spiel zu spüren. Regisseur Hans-Josef Pütz ist stolz darauf “, auch nach jahrelangem Erfolg, bodenständig geblieben zu sein”. Seit 30 Jahren tritt der Verein im Schulzentrum Horrem / Sindorf auf. Einige der Schauspieler sind schon 20 Jahre dabei.

“Im Ferienparadies” soll wieder etwas Neues bieten, eine neue Form von Humor. “Wir haben keine Souffleuse, daher muss der Text sitzen”, erklärt Pütz. Dass dieses und noch viel mehr gelungen ist, zeigen die Thalianer in weiteren Aufführungen im Oktober und November. Karten gibt es leider keine mehr, die Vorstellungen sind alle ausverkauft.

 

17 ausverkaufte Vorstellungen

Lust, die Leute zum Lachen zu bringen

Von Joachim Röhrig, 26.10.08, 17:34h

Der Erfolg wächst von Jahr zu Jahr. 17 Vorstellungen sind schon ausverkauft. Diesmal begrüßen die Laienschauspieler um Hans-Josef Pütz ihre Gäste „Im Ferienparadies“.

Kerpen-Sindorf – An die erste ausverkaufte Vorstellung in der Aula des Schulzentrums Horrem / Sindorf kann sich Hans-Josef Pütz noch gut erinnern: „Mann, was waren wir stolz damals! Natürlich wurde sofort ein zweiter Abend organisiert. Wir sind durchs Dorf gelaufen und haben überall Zettel mit der Aufschrift »Zusatzvorstellung wegen der großen Nachfrage“ auf die Plakate geklebt“, schmunzelt der Regisseur des Theatervereins Thalia.

Genau 30 Jahre ist das nun her, und immer noch nimmt die muntere Laienspielschar stets im Oktober und

November die kleine Schulbühne in Beschlag – allerdings nicht mehr bloß für eine oder für zwei, sondern gleich für 17 Vorstellungen. Und jede einzelne ist lange vorher restlos ausverkauft.

Dass auch in der laufenden Spielzeit am Ende rund 4000 Zuschauer im Theater zu Gast gewesen sein werden, kommt nicht von ungefähr. Denn wer ein Thalia-Ticket kauft, der weiß genau, dass er die Lizenz zum Lachen in der Tasche hat – und diesmal einen Reisegutschein noch dazu, denn das aktuelle Stück „Im Ferienparadies“ von Michael Pertwee und John Chapman spielt in einer Urlaubsvilla in Portugal.

Voller Wortwitz

Nach gutem Brauch serviert das Thalia-Ensemble um Hans-Josef Pütz, Sascha Bücher, Uschi Knepper, Klaus Balsmann, Susanne Büchner, Ingrid Minke, Andreas Pütz und Hans-Peter Sieger seinem Publikum auch diesmal eine turbulente Boulevard-Komödie voller Situationskomik und Wortwitz. Dabei fängt alles so romantisch an: Unter Zuhilfenahme guter Ausreden haben sich Leslie und Eve von ihren jeweiligen Ehepartnern verabschiedet und wollen nun eine heiße Woche unter südlicher Sonne genießen. Leider hat der trottelige Hotelmanager Commander Chittenden die Suite doppelt vermietet, so dass sich Pärchen nun mit dem zweiten gemischten Doppel Celia und Henry arrangieren muss. Richtig chaotisch wird es, als auch noch Henrys Schwiegermutter auftaucht. Aber Henry erweist sich beim Aufbauen eines gigantischen Lügengebäudes als wahrer Virtuose als auch die Erwartungen des Publikums bestens einzuschätzen weiß, erneut ein gutes Händchen. Das eigentliche Erfolgsgeheimnis des Ensembles liegt aber nicht darin begründet, was gespielt wird, sondern wie gespielt wird: Jedem einzelnen Akteur ist in jeder Szene die Freude am Theaterspielen anzumerken – und die pure Lust daran, die Leute zum Lachen zu bringen. Genau so soll gutes Boulevard-Theater sein.