2006 Hier kocht der Chef

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Aufführung aus : 4. December 2013

Description

In der Theatersaison 2006 spielt der Theaterverein Thalia Sindorf

Hier kocht der Chef

Eine Komödie von Dave Freeman

Der Exmann einer Kurhotelbesitzerin, für dessen Ableben sie eine beträcht- liche Versicherungssumme kassierte, taucht quicklebendig wieder auf. Dann hat sich noch der Chef der betrogenen Versicherungsfirma als Kurgast angemeldet, und auch so mancher sellerieüberdrüssige Kurgast meldet sich zu Wort

 

 

 

 

 

 

 

Wogende Wellen der Heiterkeit

Albern, schlüpfrig, vor allem aber komisch – “Hier kocht der Chef”

Mit großem Erfolg brachte der Theaterverein Thalia sein neues Stück auf die Bühne.

VON ANJA MUSICK

 

 

 

 

Kerpen-Sindorf – Herbert Hermann, Wolfgang Spier, Anita Kupsch – es sind die Stars des Boulevard-Theaters, denen das Publikum zu Füßen liegt. Sie sind Garanten für regelmäßig durch alle Stuhlreihen wogende Wellen der Heiterkeit. Da sitzen die Pointen, da funktioniert die Logik des Klamauks. Hätte man bei der Premiere der Farce “Hier kocht der Chef” des Theatervereins Thalia nur die 241 Zuschauer im Visier gehabt, hätte man eben diese großen Namen auf der Bühne vermutet

Geradezu atemberaubend war nämlich die Reaktion der Gäste in der Aula des Schulzentrums Horrem/Sindorf. Die bogen sich vor Lachen, bekamen kaum noch Luft, hatten nur wenig Zeit, sich in den kurzen Pausen zwischen den Kicherattacken zu erholen. Dabei waren es “nur” die Laiendarsteller des traditionsreichen Theatervereins, die da oben auf der Bühne agierten. Die aber hatten ihr Publikum dank der großen Spielfreude und einer natürlichen Unbefangenheit vollkommen im Griff. Sicherlich funktionierte auch die Geschichte aus der Feder des erfahrenen Autoren Dave Freemann, der auch schon für die Benny-Hill-Show geschrieben hat: Ãœberaus albern, grotesk und stellenweise recht schlüpfrig ging es da auf der Bühne zu.

Was tun? Denn Julia und Roland hatten eigentlich mit der Lebensversicherung des Verunglückten ihre Farm aufgebaut. Und nun ist auch noch Vanessa Harbinger (genial nervig: Susanne Büchner), deren Mann bei der Versicherungsgesellschaft arbeitet, als Gast da. Ein Reigen aus Verwechslungen, Situationskomik, Slapstickelementen und Missverständnissen beginnt, bei dem Pütz mal als mit französischem Akzent nuschelnder Doktor, mal als vermeintlicher Exhibitionist und mal als röchelnder Oberkellner für Turbulenzen sorgt.

Dass ein Kamel im Pool zu ertrinken droht und aus dem Gesundheitsbrunnen nach Spülwasser schmeckendes Heilwasser rinnt, passt dabei nur ins Konzept. Nach der Vorstellung gab es stehende Ovationen. “Wir müssen gar nicht mehr zum Millowitsch. Das hier ist viel besser”, sagte eine Zuschauerin. 17 Vorstellungen folgen noch. Und alle sind schon ausverkauft.

Das junge Ehepaar Julia (hinreißend charmant: Uschi Knepper) und Roland (urkomisch: Sascha Bücher) betreibt gemeinsam mit Julias Mutter Olivia (herrlich überspannt: Ingrid Minke) eine kleine Schönheitsfarm. Da taucht immer wieder als verlässlicher Gaglieferant ein zur Diät gezwungener Gast (Klaus Balsmann) auf der Suche nach Keksen auf, halb wahnsinnig vor Hunger, verschwindet in Schränken, droht mit Prügeln. Plötzlich erscheint Julias totgeglaubter Ehemann Sidney – in dieser Rolle brilliert Hans-Josef Pütz, der auch wieder Regie geführt hat.

Was tun? Denn Julia und Roland hatten eigentlich mit der Lebensversicherung des Verunglückten ihre Farm aufgebaut. Und nun ist auch noch Vanessa Harbinger (genial nervig: Susanne Büchner), deren Mann bei der Versicherungsgesellschaft arbeitet, als Gast da. Ein Reigen aus Verwechslungen, Situationskomik, Slapstickelementen und Missverständnissen beginnt, bei dem Pütz mal als mit französischem Akzent nuschelnder Doktor, mal als vermeintlicher Exhibitionist und mal als röchelnder Oberkellner für Turbulenzen sorgt.

Dass ein Kamel im Pool zu ertrinken droht und aus dem Gesundheitsbrunnen nach Spülwasser schmeckendes Heilwasser rinnt, passt dabei nur ins Konzept. Nach der Vorstellung gab es stehende Ovationen. “Wir müssen gar nicht mehr zum Millowitsch. Das hier ist viel besser”, sagte eine Zuschauerin. 17 Vorstellungen folgen noch. Und alle sind schon ausverkauft.

 

 

 

Totgeglaubter Mann sorgt für Verwirrung

Theaterverein “Thalia” führte neue Komödie “Hier kocht der Chef”

 

 

 

Mit starker Spielleistung und viel Situations- komik konnten die Akteure des Theater- vereins “Thalia” unter der Regie von Spielleiter Hans-Josef Pütz (re.) das Publikum begeistern. Foto: Schweiger

Kerpen-Sindorf (ps). Der totgeglaubte Ehemann von Julia Dickerby alias Uschi Knepper steht urplötzlich wieder vor der Tür. Dumm nur, dass die Wellness-Farm, die sie nun zusammen mit ihrem neuen Mann Roland betreibt, mit der Prämie aus dessen Lebensversicherung bezahlt wurde. Noch dümmer, dass sich der Chef der betrogenen Versicherungsfirma gerade jetzt als Kurgast angemeldet hat.

Herrlich ist es anzusehen, wie sich durchaus bekannte Menschen jedes Mal um Sekundenbruchteile verpassen und wie der diätgeplagte Kurgast Hooper – wunderbar: Klaus Balsmann – immer wieder auf der Suche nach kalorienreichen Leckereien in die Szene platzt. Eine penible Schwiegermutter, ein trotteliger Wellnessfarm-Besitzer und die naive Ehefrau des Versicherungschefs machen das amüsante Chaos komplett. So jagt eine Beinahe-Katatrophe die nächste, in der alle verzweifelt versuchen, ihre Identitäten und Geheimnisse zu wahren. Durch pointenreiche Situationskomik und sichtbare Spielfreude bestach die Premiere des neuen Stücks “Hier kocht der Chef” des Theatervereins “Thalia” im Schulzentrum Horrem/Sindorf. Unter der Regie von Hans-Josef Pütz sahen die Premierengäste zwei Stunden und witzig Unterhaltung mit viel Sprachwitz und Verwechselungs-Verwirrungen. Die ursprünglich britische Komödie behielt dabei auch in der deutschen Fassung ihren unverwechselbaren schwarzen Humor bei, was sicherlich in großem Maße auch dem bravourös agierenden Ensemble zu verdanken war. Bestes Boulevard-Theater eben. Weitere Aufführungen finden noch bis zum 26. November jedes Wochenende statt. Karten gibt es im Restaurant “Zum Kneppchen” sowie im Friseursalon “Möldgen”.

 

 

Schauspieler leben gefährlich

Theaterverein Thalia feierte mit der Farce “Hier kocht der Chef” Premiere

von OLIVER TRIPP

KERPEN-SINDORF. “Ich schätze, gestern Abend ist eine Delle ins Blechtablett gekommen, aber Sascha hat mir versichert, es habe ihm nichts ausgemacht. Ich schätze, ich schlage heute Abend also eine neue Delle, er hat dafür den geeigneten Schädel”, sagte Hans-Josef Pütz am Sonntag nach der Premiere des neuen Thalia-Theaterstücks “Hier kocht der Chef”.

Am Samstagabend hatte Pütz im Eifer des Gefechts so heftig mit dem Tablett auf den Schädel des Kollegen geschlagen, dass Sascha Bücher kurz aus seiner Rolle aussteigen musste und sich unter Lachen den Kopf hielt.

Dem ohnehin gestimmten Publikum im Schulzentrum Horrem-Sindorf  war das nicht entgangen, sie bedachten den Patzer mit Applaus, genauso wie einen Blackout ausgerechnet einer der erfahrensten der Thalia-Schauspielerinnen, Ingrid Minke. “Wir haben erst vor zwei Wochen zwölf Seiten Text gestrichen, jetzt haben wir Schwierigkeiten mit dem einmal gelernten”, erläutert Hans-Josef Pütz, der Regie führte.

In der Pause sorgte die Sache mit dem Tablett bei Zuschauerin Doris Wechsler für nachträgliches Schmunzeln: “Es ist wie jedes Jahr einfach super.” Karin Lücke rühmte Pütz’ französischen Dialekt in der Rolle des verstorben gewähnten Ehemannes Sidney: “Enchanté Madame”. Und Franz Weiß, der sich als Mitglied des Theatervereins um das Drumherum der Aufführung kümmerte, freute sich schon auf den Abend, an dem er einmal das komplette Stück sehen kann.

Und der wird für ihn kommen, stehen doch die Laien-Schauspieler bis Ende November jedes Wochenende auf der Bühne. Für Zuschauer, deren Interesse jetzt geweckt wurde, gibt es allerdings eine schlechte Nachricht: Alle Vorstellungen sind bereits ausverkauft.

Im Stück entwickeln die Darsteller eine irrwitzige Farce mit viel Klamauk und schneller Handlung. Nach einem Versicherungsbetrug taucht Sidney nämlich ganz lebendig in der Wellness-Farm der ehemaligen Gattin Julia (Uschi Kneppcher) und ihrem frisch Angetrauten Roland Dickerby (Sascha Bücher) auf, um seinerseits einen Teil der Beute für sich zu beanspruchen.

Allerhand Lügengeschichten

Mit viel Improvisationstalent versuchen Roland und Sidney, die unter einer Decke stecken, die Existenz des lebendigen Toten vor der gemeinsamen Schwiegermutter Olivia (Ingrid Minke), der Frau des Versicherungsinspektors Habringer (Susanne Bücher) und einer Polizistin (Andrea Pütz) zu verheimlichen. Dabei verwandelt sich Sidney je nachdem in einen betrunkenen Kammerjäger, einen heruntergekommenen Koch, einen Arzt aus Madagaskar und den Vogelforscher und Triebtäter McTavish, der “nur sein Vögelchen fliegen lassen will”, wie Habringer entzückt feststellen muss.

Mit allerhand Lügengeschichten begegnen Sidney und Roland der drohenden Katastrophe. Hilfreich sind ein ausgestopftes Kamel im Sauna-Tauchbecken, ein Toter im Kamin, sowie das madagassische und tödlich verlaufende Ping-Peng-Fieber und ein Heilwasserbrunnen.

In der Rolle eines ständig hungrigen Wellnessfarmgastes sorgt Klaus Balsmann mit Keksen statt Sellerie für zusätzliche Verwirrung.