2005 Wirst du mich auch morgen früh noch lieben

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Aufführung aus : 4. December 2013

Description

 In der Theatersaison 2005 spielt der Theaterverein Thalia Sindorf

Wirst du ich mich auch morgen früh noch lieben?

Eine Komödie von Brian Clemens und Dennis Spooner

Da sich das für die Flitterwochen gebuchte Hotel in Spanien als einziges Chaos entpuppt, brechen Claudia und Jürgen Winkelmann kurz entschlossen ihren Urlaub dort ab und kehren eine Woche früher als geplant in ihr Haus zurück. Dabei hat Jürgen allerdings vergessen, dass er sein Haus auf dem Lande seinen beiden Chefs für diesen Zeitraum als vorübergehendes Domizil angeboten hat. Ausgerechnet am Tage der Rückkehr aus den verkorksten Flitterwochen sind nun gleich beide Vorgesetzte – in allerdings wenig ehrbarer Absicht – auf dieses Angebot zurückgekommen. Im Hinblick auf Jürgens berufliche Zukunft in der Anwaltskanzlei sind die Flitterwöchner nun gezwungen, mit einem Höchstmaß an Improvisationstalent die Anwesenheit dieser beiden Herren und deren Pläne zu verschleiern. Das beschert Claudia und Jürgen Winkelmann einen mehr als turbulenten Tag – und den Zuschauern sicherlich einen höchst vergnüglichen Theaterabend.

 

Mit Lachgarantie auf Rekordjagd

VON JOACHIM RÖHRIG, 18.10.05, 07:12h

Extrem komisch und extrem begehrt: Die neue Inszenierung des Laienensembles ist mit viertausend Besuchern schon ausverkauft.

 

gestresste Gastgeber, verdutzte Gäste: Hans-Josef Pütz und Uschi Knepper (stehend) haben bei der Bewirtung Müh und Not

 

 

Kerpen-Horrem - Der minutenlange Applaus der begeisterten Zuschauer nach der Premiere war natürlich eine feine Sache. Doch Beifall ist für die Amateurschauspieler des traditionsreichen Sindorfer Theatervereins Thalia bei der Frage, ob sie ihre Sache gut gemacht haben, nur der zweitwichtigste Messfaktor. Uns kommt es in erster Linie darauf an, dass die Leute möglichst viel und möglichst herzhaft lachen, erklärt Regisseur, Ensembleleiter und Hauptdarsteller Hans-Josef Pütz, bei uns sollen die Zuschauer so viel Spaß haben, dass sie die Sorgen des Alltags für zwei Stunden komplett vergessen können.So gesehen dürfen die Thalia-Mimen wieder einmal hochzufrieden sein: Ihr neues Stück “Wirst du mich auch morgen früh noch lieben?”, das am Samstag in der wie immer rappelvollen Aula des Horremer Schulzentrums Premiere feierte, erreicht auf der Heiterkeitsskala nämlich absolute Spitzenwerte. Und es ist so ziemlich das Komischste – und damit nach eigenem Anspruch auch das Beste -, was der Verein in der jüngeren Vergangenheit auf die Bühne gezaubert hat. Eine Kunde, die gut 4000 Theaterfreunde gerne hören werden. Denn so viele Menschen haben im Vorverkauf ein Ticket erworben, ohne zu wissen, was da genau auf sie zukommt.

Zwei Vorstellungen sind bereits gelaufen, 15 weitere stehen bis Ende November noch auf dem Programm – alle sind restlos ausverkauft. Und der Verein hätte locker noch tausend Tickets mehr absetzen können. Bei den vielen Enttäuschten, die leer ausgegangen sind, macht bereits das Wort die Runde, bei der Kartenvergabe werde “gemaggelt”. Hans-Josef Pütz: Die Nachfrage ist gigantisch; die Sache nimmt fast schon beängstigende Züge an. Um die Chancengerechtigkeit zu erhöhen, werden wir im nächsten Jahr weniger Karten über unsere Mitglieder verkaufen und mehr in den freien Vorverkauf geben. Aber mehr können wir nicht machen. Wir sind doch schon von normalerweise 14 auf 17 Vorstellungen hochgegangen. Doch damit geht das Ensemble wirklich an seine Belastungsgrenze. Wir alle sind schließlich reine Amateure.

Amateure allerdings, die ihr Hobby mit fast schon professionellem Eifer betreiben. Das fängt schon bei der Auswahl der Stücke an. Rund 40 Vorlagen hat die Gruppe für die laufende Spielzeit geprüft. Die Entscheidung für “Wirst du mich auch morgen früh noch lieben?” war ein echter Glücksgriff, denn die ebenso turbulente wie pikante Boulevardkomödie des englischen Autorenduos Brian Clemens und Dennis Spooner strotzt vor Situationskomik, Wortwitz und ungeahnten Wendungen.

Im Mittelpunkt stehen Claudia und Jürgen Winkelmann (Uschi Knepper / Hans-Josef Pütz), die nach einer Verkettung unglücklicher Umstände gleich zwei befreundete Paare (gespielt von Susanne Büchner, Ingrid Minke, Klaus Balsmann und Hans Peter Sieger) zeitgleich zum Abendessen erwarten. Aus den verschiedensten Gründen dürfen sich die beiden Gast-Pärchen aber keinen Fall über den Weg laufen. Also müssen die Winkelmanns improvisieren: Ein Dinner findet im Wohnzimmer, das andere auf der Terrasse statt. Da noch den Überblick und die Kontrolle zu bewahren, erfordert ein schier übermenschliches Organisationstalent, zumal Klempner Sigi Sack (Sascha Bücher) unentwegt für zusätzliche Konfusion sorgt.

Dem chaotischen Lauf der Dinge zu folgen ist für die Zuschauer das reinste Vergnügen. Den Thalia-Schauspielern allerdings wird über zwei Stunden hinweg höchste Konzentration abgefordert. Doch das Ensemble meistert die schwierige Aufgabe mit Bravour. So können die glücklichen Kartenbesitzer also ganz beruhigt zu den Vorstellungen pilgern: Sie haben die Lach-Garantie in der Tasche.